Tipps aus der Community: So wird unsere Arbeit als Mentor:innen ein voller Erfolg

Wir gehen es entspannt an
Wir vermeiden es, eine schulische Atmosphäre zu schaffen. Das klappt, wenn sich alle duzen, alle aufstehen und Pause machen dürfen wenn sie wollen, alle miteinander quatschen können und nicht in Reihen sitzen. Wir haben keinen Erziehungsauftrag – wenn ein Kind sich unangemessen verhält, wenden wir uns an die Clubleitung oder direkt an die Eltern.
Wir helfen dabei, dass sich alle wohl fühlen
Wir fördern die Zusammenarbeit von Mentees und vermeiden es, sie in Konkurrenz zu setzen. Wir versuchen, schüchterne Kinder und Jugendliche besonders einbeziehen, z.B. durch Förderung des Gemeinschaftsgefühls, aber respektieren, dass sie weniger zusammenarbeiten möchten und nicht die Aufmerksamkeit des ganzen Raumes auf sich wollen.

Wir wahren professionelle Distanz
Wir beachten den Mentor guide of behavior der Raspberry Pi Foundation, dem wir uns als Mentor:in verpflichtet haben. Wir respektiere auf jeden Fall immer die Grenzen der Mentees, auch wenn sie diese nicht immer klar kommunizieren können. Wir vermeiden Körperkontakt, wenn dieser nicht notwendig ist (z.B. wenn ein Kind in einer Notlage ist). Wir vermeiden es, mit einem Mentee alleine zu sein.

Wir feiern Fehler
Kinder haben oft Angst vor Fehlern was manchmal zu einer Art „Lähmung“ führt – Sie wissen nicht was sie tun sollen, scheinen keine Ideen zu haben, trauen sich nicht etwas auszuprobieren. In dem Fall hilft es, die Motivation des Kindes anzufachen und selber positiv mit Fehlern umzugehen.
Wir sind ehrlich
Wir geben zu, wenn wir etwas nicht wissen, und machen uns dann gemeinsam auf die Suche nach der Lösung. Wir wenden uns an Kolleg:innen, wenn wir nicht weiterkommen, und setzen uns nicht unter Druck.


Wir spoilern nicht
Falls ein Mentee den Weg zum Ziel nicht findet, versuchen wir es durch Dialog und Fragen zum Ziel führen – wenn es dann selbst zum Ziel kommt erfährt es Selbstwirksamkeit. Auch wenn das Kind nicht direkt zum Ziel kommt, können wir durch Fragen vielleicht nachvollziehen, wie das Kind denkt, und wo ein Verständnisproblem liegen könnte. Wir bezeichnen die Antworten eines Kindes jedenfalls nicht als falsch und sagen auch nicht direkt die “richtige” Antwort vor. Wir finden oft heraus, dass es viele mögliche Lösungen und Ziele gibt, und das Kind auf Ideen kommt, die wir gar nicht hatten, wenn wir es nur lassen. Wir fragen die Mentees zwischendurch wie es läuft und was sie gerade machen, denn wenn sie es uns erklären hilft das ihrem Verständnis.
Wenn es dauert, dauert es eben
Wir übernehme nicht die Kontrolle über die Technik der Mentees (z.B. Maus/ Tastatur nehmen) und machen nicht die Aufgaben für sie. Sonst können sie es das nächste mal wieder nicht selber. Auch die Eltern weisen wir darauf hin.


Wir ermutigen eigenverantwortliches Forschen
Wir ermutigen Mentees auszuprobieren, Fragen zu stellen, eigenständig zu recherchieren und selbst die Richtung zu bestimmen. Wir versuchen nicht, das Kind ohne Rücksicht „umzulenken“ falls es anfängt vom Plan abzuweichen und eigene Ideen auszuprobieren. Wir ermutigen Mentees zur Arbeit an Projekten, insbesondere zu Umweltschutz, Wissensaustausch, sozialen Problemen, Gemeinschaft und Gesundheit, aber sagen ihnen nicht, was sie zu erledigen haben. Falls Kinder „fertig“ sind, ermutigen wir sie zu weiteren Ideen.
Wir sparen an der Theorie
Theorie merken sich Kinder nicht, wenn sie diese nicht unmittelbar brauchen, also lassen wir sie einfach weg. Wenn ein Mentee nachfragt, erklären wir Theorie altersgerecht. Dafür verwenden wir dann z.B. Metaphern um dem Kind anhand alltäglicher Beispiele die es kennt etwas zu erklären (z.B. Behälter – Metapher bei Variablen).
Wir bereiten Häppchen
Wir brechen große Aufgaben in Teilprobleme herunter, nennen bei Feedback nur einen Punkt auf einmal. Denn: Kinder können nicht multitasken, verlieren den Überblick über ein Problem, vergessen was sie noch tun sollten, Kinder können nicht einschätzen wie viel sie können und wie lange sie dafür brauchen.

Tipps um Motivation zu erzeugen
Appelliere an das Interesse der Kinder und erinnere sie an ihr Ziel (z.B. Beispielprojekte demonstrieren). Ermutigen Mentees, sich gegenseitig/ den Eltern/ Mentor:innen Fortschritt zu zeigen. Stell Fragen. Hilf dem Kind bei Bedarf zu einem neuen Projekt zu wechseln. Erinnere an bisherige Erfolge.
