Kinder- und Jugendschutz-Wissen für Club-Leiter:innen

In deinem Code Club ist es deine Verantwortung, dein Bestes für eine sichere Umgebung für Kinder- und Jugendliche zu tun. Damit das gelingt haben die Raspberry Pi Foundation und der CoderDojo Deutschland e.V. ein Kinder- und Jugendschutzkonzept.

Das wichtigste Element des Kinder- und Jugendschutzkonzeptes: Die Chain-of-Trust

Was ist die Chain-of-Trust?

Die Chain-of-Trust ist eine Kette, in der an Hand gegenseitiger Verpflichtungen zu Regeln und Background-Checks Sicherheit geschaffen wird. 

In der Kette gibt es folgende Akteur:innen: Die Raspberry Pi Foundation, die Club-Leiter:innen und die Ehrenamtlichen. Da die Raspberry Pi Foundation als internationale Organisation nicht für jedes Land die gesetzlichen Vorgaben zum Kinder- und Jugendschutz kennt und Background-Checks durchführen kann, hat sie uns als Zwischenglied zwischen der Raspberry Pi Foundation und den Club-Leiter:innen damit beauftragt.

Die Background-Checks werden an Hand des erweiterten, polizeilicher Führungszeugnisse durchgeführt. Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis gibt Auskunft darüber, ob eine Person wegen einer Straftat verurteilt worden ist und wenn ja wegen welcher.

Was bringt die Chain-of-Trust?

Engagement für junge Menschen wird von manchen Straftäter:innen spezifisch ausgewählt, um Zugang zu möglichen Zielpersonen zu erhalten. Durch den Background-Check und die klaren Regeln werden Täter:innen abgeschreckt, das Engagement wahrzunehmen. Mit ein bisschen Aufwand kannst du also deinen Code Club zu einem sichereren Ort für Kinder und Jugendliche machen.

Die Führungszeugnis-Kontrolle ist gesetzlich vorgeschrieben.

Wenn du einen Code Club (bzw. CoderDojo) bei der Raspberry Pi Foundation registriert hast, hast du dich verpflichtet, Background-Checks der Ehrenamtlichen in deinem Club durchzuführen. Dies wird nicht nur von der Raspberry Pi Foundation verlangt, sondern ist auch in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben (§ 72a SGB VIII, VIS BE § 1 KiSchuGe, VIS BE § 1 KiSchuGe). Indem du Teil der Chain-of-Trust wirst, sicherst du dich also auch rechtlich ab.

Das sind deine Aufgaben als Code Club Leitung in der Chain-of-Trust

1. Du musst von Ehrenamtlichen in deinem Club ab Beginn ihrer Tätigkeit regelmäßig ein aktuelles erweitertes, polizeiliches Führungszeugnis verlangen. Du musst prüfen, dass keine Straftaten vorliegen, die nicht mit Kinder- und Jugendschutz vereinbar sind, denn in diesen Fällen darf die Person sich nicht in einem Code Club engagieren.
2. Du solltest die Einsichtnahme protokollieren, damit du sie so ihm Zweifelsfall nachweisen kannst. Folgende Informationen musst du erfassen: Name der vorliegenden Person, Datum der Ausstellung des Zeugnisses, Datum der Einsichtnahme, Name der Einsicht-nehmenden Person. Damit du diese Daten erfassen darfst, muss die vorlegende Person zustimmen. Nutze gern dieses Vorlage für eine Zustimmung zur Datenverarbeitung. Du musst die Daten über eine Person 6 Monate nach dem Ende ihres Engagements löschen und musst sie in der Zwischenzeit sicher aufbewahren.
3. Es ist deine Aufgabe, die Ehrenamtlichen in deinem Club auf den Mentor guide of behavior hinzuweisen. Wir empfehlen, dass du eine Bekenntnis zu diesen Regeln von den Ehrenamtlichen zu Beginn ihrer Tätigkeit verlangst.
4. Du musst dem Vorstand des CoderDojo Deutschland e.V. dein erweitertes, polizeiliches Führungszeugnis und die Vorlage für eine Zustimmung zur Datenverarbeitung einreichen, damit wir die Einsichtnahme protokollieren können. Schicke die Unterlagen per Mail an kinderschutz@coderdojo-deutschland.de, oder erkundige dich nach anderen Wegen, falls du diese Daten nicht per Mail verschicken möchtest.
5. Gegenüber der Raspberry Pi Foundation hast du bereits bei der Registrierung deines Clubs die Regeln der Foundation zum Kinder- und Jugendschutz kennengelernt und dich ihnen verpflichtet.